013. Wer macht den ersten Schritt? Selbstverantwortung in Beziehungen

Shownotes

In dieser Episode geht es um ein Thema, das viele von uns beschäftigt: Wer geht zuerst in die Veränderung, mein Gegenüber oder ich? Du kennst das sicher: Du gibst dir Mühe, an deiner Beziehung zu arbeiten, während dein Partner oder deine Partnerin scheinbar nichts unternimmt. Dieses Gefühl, immer den ersten Schritt machen zu müssen, kann extrem frustrierend und zermürbend sein. Aber in einer Beziehung geht es darum, bei sich zu bleiben und die eigenen Herausforderungen zu bewältigen, bevor du den anderen oder die andere für die Schwierigkeiten in der Beziehung verantwortlich machst. Ich teile mit dir einige Beispiele aus meinem Coaching-Alltag, die dir verdeutlichen sollen, worum es genau geht. Vielleicht erkennst du dich in der einen oder anderen Situation wieder. Wir sprechen darüber, wie wichtig es ist, Selbstverantwortung zu übernehmen, klare Kommunikation zu pflegen und eigene Verhaltensmuster zu reflektieren.

In dieser Episode erfährst du:

• Warum es in Beziehungen wichtig ist, bei sich zu bleiben und die eigenen Herausforderungen anzupacken. • Wie du deine Erwartungen an eine Beziehung klar definierst, ohne den anderen oder die andere dafür verantwortlich zu machen. • Praktische Strategien zur Selbstreflexion und Selbstfürsorge, die dir helfen, eine gesunde Balance in deiner Beziehung zu finden. • Inspirierende Coaching-Beispiele, die dir zeigen, wie Veränderung möglich ist, wenn du bei dir selbst anfängst. Bleib dran und erfahre, wie du die Dynamik in deiner Beziehung positiv beeinflussen kannst, indem du zuerst bei dir selbst ansetzt. Ich freue mich auf deine Geschichten und Fragen zu diesem Thema, die wir gerne in zukünftigen Episoden besprechen können.

Ich liebe es, von dir zu hören! Teile deine Gedanken und Erkenntnisse aus der Episode in den Kommentaren oder schreibe mir direkt. u findest mich auf Facebook, auf LinkedIn, auf Instagram, auf Youtube oder über meine Webseite.

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013 Zuerst der andere? Selbstverantwortung in Beziehungen

Hallo und herzlich willkommen bei Beziehungsmagie, sicher durch Liebe, Glück und Krise navigieren.

"Hallo und herzlich willkommen bei Beziehungsmagie, sicher durch Liebe, Glück und Krise navigieren. Ich bin Beatrice Wespi, Beziehungs- und Businesscoach, und ich freue mich riesig, dass du gerade meinem Podcast lauschst.

Gerade wieder hatte ich ein Paar im Coaching, bei dem es genau um dieses Thema ging: „Wenn er oder sie das weiterhin so macht, dann sehe ich nicht ein, wieso ich immer die Person sein soll, die daran arbeitet oder sich verändert.“ Kurz und bündig: Wer geht zuerst in die Veränderung, mein Gegenüber oder ich?

Was ich selbst auch zu lange nicht verstanden habe: In einer Beziehung geht es immer darum, bei sich zu bleiben und unsere eigenen Herausforderungen zu bewältigen, bevor wir den anderen oder die andere für die Schwierigkeiten in der Beziehung verantwortlich machen.

Wie oft haben wir schon gehört oder vielleicht selbst gesagt oder, Hand aufs Herz, auch nur gedacht: 'Immer ich. Immer bin ich die Person, die an der Beziehung arbeitet, die sich Mühe gibt, dieses oder jenes zu ändern, und mein Gegenüber macht einfach nichts.' Dieses Gefühl, immer den ersten Schritt machen zu müssen, kann extrem frustrierend und zermürbend sein. Trotzdem geht es darum, bei sich zu bleiben und seine eigenen Herausforderungen anzupacken, da es niemals möglich sein wird, das Gegenüber zu verändern. Es geht darum, Selbstverantwortung zu übernehmen, in der Beziehung und überhaupt fürs ganze Leben. Stell dir vor, wie befreiend es ist, die volle Verantwortung für dein eigenes Leben zu übernehmen. Ja, es kann manchmal auch anstrengend sein. Sich jedoch nicht wie ein Spielball zu fühlen, sondern selbst zu entscheiden, wie, was und wo, das ist unglaublich befreiend. Dazu wird es sicher zu einem späteren Zeitpunkt eine Episode geben.

Gehen wir zurück zu unserer Beziehung. Selbstverantwortung in der Beziehung bedeutet, dass wir uns auf unsere eigenen Gedanken, Gefühle und Handlungen konzentrieren. Was heißt das genau? Es bedeutet, dass, wenn etwas im Außen unsere Gedanken oder Gefühle auslöst – und das tut es immer – wir selbst für genau diese Gedanken und Gefühle verantwortlich sind. Kommt mein Gegenüber immer zu spät, so kann es sein, dass ich mich nerve. Sicher gibt es aber auch Menschen, für die das okay wäre. Daher liegt es an mir zu entscheiden, wie ich damit umgehen will. Es geht darum, sich bewusst zu machen, was wir in einer Beziehung beitragen können und wollen, unabhängig davon, was das Gegenüber tut. Dabei ist es wichtig, immer wieder selbst zu reflektieren und das eigene Verhalten kritisch zu hinterfragen. Dazu können die folgenden Fragen hilfreich sein:

Was sind meine Erwartungen an eine Beziehung (nicht an das Gegenüber)?

Was kann ich verändern? • Wie kann ich besser kommunizieren?

Welche meiner Verhaltensweisen tragen möglicherweise dazu bei, dass der Lieblingsmensch nicht reagiert oder sich zurückzieht?

Wie würde ich mich fühlen und verhalten, wenn ich nicht auf die Reaktion des Gegenübers angewiesen wäre?

Gerne gebe ich euch ein paar Beispiele aus meinem Coaching-Alltag, in denen ihr euch vielleicht wiedererkennt. Diese Beispiele sollen euch verdeutlichen, worum es genau geht, da dieses Thema, wie ich feststelle, oft schwierig zu verstehen ist und die Verhaltensmuster entsprechend schwer zu verändern sind.

Beispiel 1: Die schmutzigen Schuhe im Flur

Angelika berichtet, dass sie ihren Partner Stefan immer wieder darum bittet, seine schmutzigen Schuhe nicht im Flur stehen zu lassen. Trotz mehrfacher Bitten ignoriert er das Problem oft und lässt die Schuhe weiterhin dort. Angelika fühlt sich ignoriert und respektlos behandelt, was ihre Frustration und Ärger nur verstärkt. Nachdem sie eine Weile darüber nachgedacht hatte, stellte sie fest, dass sie oft in einem ärgerlichen Ton spricht, wenn sie das Thema anspricht, und dass Stefan dann sofort in einen Gegenangriff übergeht. Sie entscheidet sich, ihre Bitte in einer ruhigeren und positiveren Art zu äußern und klare Konsequenzen zu setzen, wenn die Schuhe weiterhin im Flur stehen.

Als er weiterhin die Schuhe nicht wegräumte, beschloss sie, eine neue Strategie zu versuchen. Anstatt die Schuhe selbst wegzuräumen und ihn damit zu entlasten, sprach sie erneut mit ihm und erklärte, wie wichtig es für sie ist, dass beide ihren Teil beitragen, um ein harmonisches Zuhause zu haben. Sie vereinbarten, dass sie eine Wegräum-Box im Flur aufstellt. Wenn er die Schuhe nicht wegräumt, landen sie dort. Zusätzlich verabredeten sie sich zu einem Gespräch einmal pro Woche, um darüber zu sprechen, was in der Woche gut lief und wo sie sich noch verbessern können. Dies half ihnen beiden, die Verantwortung gleichmäßig zu verteilen und Missverständnisse zu vermeiden. Trotz dieser Maßnahmen änderte sich das Verhalten von Stefan nicht. Schließlich begann Angelika zu überlegen, ob diese Beziehung für sie noch erfüllend war. Sie erkannte, dass es für sie nicht nur um die Schuhe ging, sondern um das Gefühl, dass ihre Bedürfnisse nicht ernst genommen wurden. Sie stellte sich die Frage, ob sie die Beziehung langfristig glücklich machen konnte und ob sie weiterhin so in der Beziehung bleiben wollte.

Beispiel 2: Fehlende Initiative

Karl ärgerte sich darüber, dass seine Partnerin Yolanda nie die Initiative ergriff, gemeinsame Freizeitaktivitäten zu planen. Er fühlte sich immer verantwortlich und begann, seine Erwartungen klarer zu kommunizieren. Er betonte die positiven Aspekte ihrer Beziehung, was ihre Motivation steigerte. Trotz dieser Bemühungen änderte sich das Verhalten von Yolanda nicht dauerhaft. Er bemühte sich darum, das Gespräch mit Yolanda zu vertiefen und ihre Perspektive besser zu verstehen. Er fragte sie, warum sie zögerte, Aktivitäten zu planen, und ob es spezifische Gründe dafür gab. Dabei stellte sich heraus, dass sie sich unsicher fühlte und Angst hatte, dass ihre Vorschläge ihm nicht gefallen könnten. Um ihre Unsicherheiten zu verringern, vereinbarten sie, abwechselnd Aktivitäten zu planen, und einigten sich darauf, dass es keine "falschen" Vorschläge geben würde. Jede Aktivität sollte als wertvolle gemeinsame Zeit betrachtet werden. Sie beschlossen auch, regelmäßig über ihre Erfahrungen zu sprechen, um die Kommunikation und das Verständnis füreinander zu verbessern. Nach einigen Wochen merkte Karl jedoch, dass die Veränderungen nicht nachhaltig waren. Yolanda kehrte in alte Muster zurück, und er fühlte sich wieder alleingelassen. An diesem Punkt begann er zu überlegen, ob die Beziehung für ihn noch erfüllend war. Er fragte sich, ob er bereit war, diese Dynamik langfristig zu akzeptieren oder ob es für beide besser wäre, getrennte Wege zu gehen. Schließlich entschied er, dass er eine Beziehung wollte, in der beide Partner gleichermaßen engagiert und aktiv waren. Er sprach offen mit seiner Partnerin über seine Gefühle und sie einigten sich darauf, professionelle Hilfe in Form von Paarcoaching in Anspruch zu nehmen, um an ihren Kommunikations- und Beziehungsdynamiken zu arbeiten. Im Coaching lernten beide Partner, effektiver und offener miteinander zu kommunizieren. Der Coach half ihnen, die zugrunde liegenden Muster und Dynamiken in ihrer Beziehung zu erkennen und zu verstehen. Sie entwickelten neue, positive Verhaltensweisen und setzten sich gemeinsame Ziele. Dies stärkte ihre emotionale Bindung und ihr Verständnis füreinander. Nach einigen Monaten im Coaching bemerkten beide Partner signifikante Verbesserungen. Yolanda begann, sich sicherer zu fühlen und übernahm häufiger die Initiative bei der Planung von Freizeitaktivitäten. Karl fühlte sich weniger belastet und mehr unterstützt. Beide hatten gelernt, offener zu kommunizieren und ihre Bedürfnisse klar zu formulieren, was zu einer ausgewogeneren und erfüllenderen Beziehung führte.

Beispiel 3: Mithilfe im Haushalt

Lisa hatte ständig das Gefühl, dass Nicole, ihre Partnerin, nicht genug zum Haushalt beiträgt. Sie beschwerte sich und zog sich zurück. Durch Selbstreflexion erkannte sie, dass sie oft ihre Bedürfnisse nicht klar kommunizierte. Sie begann, ihre Erwartungen klarer zu formulieren und bemerkte eine Veränderung in der Dynamik ihrer Beziehung. Allein dadurch, dass die Kommunikation klarer war, begann Nicole, mehr Verantwortung zu übernehmen.

Oft hilft es schon viel, wenn die eine Person ihr Verhalten ändert. Durch diese Veränderung wird die Dynamik in der Beziehung eine andere und es können sich Dinge plötzlich auflösen. Gerne gebe ich dir einige Strategien an die Hand, die dir helfen können, bei dir selbst zu bleiben:

Kommuniziere klar und offen: Sprich über deine Bedürfnisse und Erwartungen, ohne Vorwürfe zu machen.

Setze Grenzen: Es ist wichtig, Grenzen zu setzen und diese auch zu respektieren.

Praktiziere Selbstfürsorge: Sorge gut für dich selbst, um ausgeglichen und stark in Beziehungen zu sein.

Reflektiere regelmäßig: Nimm dir Zeit, um über deine eigenen Gefühle und Handlungen nachzudenken.

Achte auf deine Wortwahl und den Ton, in dem du etwas sagst.

Diese Strategien können helfen, eine gesunde Balance in Beziehungen zu finden und die eigene Selbstverantwortung zu stärken.

Das war Beziehungsmagie für heute. Ich möchte dich ermutigen, deine eigenen Erfahrungen und Fragen zu diesem Thema mit mir und uns zu teilen. Welche Herausforderungen habt ihr erlebt? Welche Strategien haben euch geholfen? Schickt mir gerne eure Geschichten und Fragen, vielleicht kann ich sie in einer zukünftigen Episode besprechen.

Du findest mich auf Facebook, LinkedIn, Instagram, YouTube oder über meine Webseite beatricewespi.ch.

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